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Nein. Radikal wäre, das Elterngeld endlich sozial-gerecht zu machen. Warum ist die Fürsorge der einen Frau für ihr Baby gar nichts wert und die der anderen 1800 Euro? Aber nicht nur der Staat muss umdenken – Mütter und Frauen mit Kinderwunsch müssen es auch.
Der Sozialstaat ist zweifelsohne eine wichtige Errungenschaft, hat aber mittlerweile Ausmaße angenommen, die dazu führen, dass viele ihre Existenz darauf aufbauen. Das ist auch kein neues Phänomen. Es gibt letztlich nur noch eine Richtung, nämlich, dass der Sozialstaat immer weiter aufgebläht wird. Es entfremdet sich immer mehr vom eigentlichen Sinn, nämlich Menschen in der Notlage auszuhelfen. Verhaltenspsychologisch ist das natürlich sehr fatal, wenn den Menschen die Selbstwirksamkeit aberzogen wird und sie in einer Abhängigkeit gefangen sind. Sicher spielt da am Ende auch eine Freibierpolitik und Mobilisierung eines abhängigen Wählermilieus eine Rolle. Nur ein paar Gedanken, warum ich da nicht mehr so dieser Jubelperser bin, was den Sozialstaat betrifft.
Bei der Herabsenkung der Einkommensgrenze für das Elterngeld, geht es um ein ganz anderes Milieu, nämlich die Performer, Gutverdiener, die bildungsbürgerliche Schicht. Ich spüre auch da wenig Mitgefühl, wenn das beklagt wird, denn die Leute in dieser Sphäre leben oft schon oft materiell auf so weitem Fuß, dass der Staat hier nicht auch noch etwas beisteuern sollte. Eine hohe Besteuerung hingegen, ist vielleicht gar nicht so verkehrt um da ein wenig den Fuß vom Konsumgas zu nehmen. Natürlich ziehen die letztlich den Wagen und sorgen überproportional dafür, dass die ganze Fiskal- und Transfermaschinerie BRD läuft. Müssen sie halt auswandern und vielleicht dann realisieren, dass anderswo nicht gerade auf sie gewartet wird, weil sie dort auch nur Ressourcen allokieren.