Da werden nur zwei Dinge vergessen: 1.) Der eine arbeitet Vollzeit, der andere hat bis auf die Gängelung durchs Amt frei. 2.) Die Sozialhilfen, mit denen man das Einkommen aufstocken kann, müssen erst einmal beantragt und bewilligt werden. Das kostet sehr viel Zeit und erfordert eine hohe Frustrationstoleranz - die man dann beide neben der Vollzeitarbeit an den Tag legen muss. Mit Bürgergeld hat man dagegen eine All-in-One-Lösung und daher Geld und Seelenfrieden sofort verfügbar.

Kinder werden übrigens auch nicht erwähnt. Sobald Kinder im Spiel sind, lohnt sich arbeiten ja oft nur noch für Gutverdiener, weil Kinder und Familien besonders stark gefördert werden oder anders gesagt: Armut wird in Familien besonders stark gefördert.

  • Mighty@lemmy.world
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    46
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    10 months ago

    Die fünf reichsten Männer haben seit 2020 Uhr Vermögen verdoppelt, mit einer Rate von 14millionen pro STUNDE.

    aber lasst uns das Problem weiter bei den Armen suchen. Voll gut, immer wieder nach unten zu treten.

    • Takios@feddit.de
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      22
      ·
      10 months ago

      Ja aber die haben sich das ja auch verdient weil die 100.000 mal mehr arbeiten als die faulen Lohnsklaven! /s

  • scorpionix@feddit.de
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    41
    ·
    10 months ago

    Das verdeutlicht aus meiner Sicht nach wie vor nicht, dass man Bürgergeld oder andere Sozialleistungen kürzen müsste. Eher:

    1. Bürokratie abbauen und Sozialleistungen für Arbeitnehmer einfacher zugänglich machen.
    2. Mindestlohn anheben, denn Arbeit muss sich lohnen. Wen man trotz Vollzeitstelle auf Hilfe angewiesen ist, um den Alltag finanziell zu bestreiten, lohnt es sich nicht zu arbeiten.
    • taladar@feddit.de
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      1
      ·
      10 months ago

      Oder einfach mal bedingungsloses Grundeinkommen, dann hat man die Bürokratie auf ein Minimum reduziert und die Arbeitgeber müssen sich drum kümmern dass sich Arbeit lohnt.

      • iamkindasomeone@feddit.de
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        13
        ·
        10 months ago

        BGE ist ein zweischneidiges Schwert. Wenn man es richtig macht (sozial), kann es eine sehr gute Sache sein. Wenn man es falsch macht, dann öffnet es Tür und Tor für einen weiteren Abbau des Sozialstaates.

          • clifftiger@feddit.de
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            10 months ago

            Bin nicht OP, aber denkbar wäre, dass eine eher neoliberale Ausrichtung des BGE vermehrt auf “Eigenverantwortung” setzt und zum Beispiel bisherige Pflichtversicherungen wie Kranken- oder Pflegeversicherung liberalisiert (Freiwilligkeit, freie Vertragswahl für Versicherte und Versicherer). Das könnte durchaus zu einer Verschärfung der sozialen Schieflage führen. Oder die Höhe des BGE wird so niedrig angesetzt, dass eine tatsächliche gesellschaftliche Teilhabe ohne Existenzsorgen dadurch nicht gesichert ist.

            • iamkindasomeone@feddit.de
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              10 months ago

              Ja und zusätzlich würden ggf. weitere wichtige Elemente wegfallen, beispielsweise das Wohngeld oder Krankengeld. Es ist eben utopisch zu denken, dass jedem Menschen an jedem Ort der gleiche Betrag ein gutes Leben ermöglichen könnte. Zwei bewusst extreme Beispiele: ein behinderter und pflegebedürftiger Mensch in München vs. ein Manager mit Hauptwohnsitz in der ostdeutschen Provinz oder vice versa. Die Neoliberalen geiern ja schon auf solche Umstände, weil nun alles mit einem monatlichen Fixbetrag erledigt wäre und individuelle Bedürfnisse nicht mehr stattfinden können.

            • 𝘋𝘪𝘳𝘬@lemmy.ml
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              10 months ago

              Wenn das BGE für Miete, Essen, und Internet reicht, und das B tatsächlich auch meint wofür es steht - ich würde es sofort machen.

  • Sodis@feddit.de
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    10 months ago

    Seelenfrieden für Bürgergeldempfänger ist aber auch makaber, wenn die komplette Gesellschaft dich als Schmutz ansieht, der ruhig auch verhungern kann.
    Der Bürgergeldantrag ist auch nicht super aufwendig, was eine der erwähnten Sozialleistungen zur Aufstockung ist. Bei Wohngeld würde ich die Kritik schon eher verstehen, weil der echt super aufwendig ist.

    • JoKi@feddit.de
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      13
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      10 months ago

      Der Bürgergeldantrag ist auch nicht super aufwendig, was eine der erwähnten Sozialleistungen zur Aufstockung ist.

      Das ist die Ironie an der Geschichte. Der Anteil jener, die im Bürgergeld ihren Seelenfrieden finden, ist gering. Aber durch das Narrativ der faulen Bürgergeldempfänger werden auch jene stigmatisiert, die eben nicht frei haben sondern sich aufrichtig bemühen.

      • Sodis@feddit.de
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        4
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        10 months ago

        Deshalb fand ich auch die ursprüngliche Idee des Bürgergeldes ansprechend bis dieses erst von der CDU und nun von der SPD selbst komplett verunstaltet wurde.

        • JoKi@feddit.de
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          10 months ago

          Die irre Idee, es wäre sinnvoller den Populisten blind hinterher zu laufen statt deren fragwürdigen Vorwürfe zu widerlegen, ist traurig.

          Unter einem Kommentar unter einem anderen Beitrag hab ich ausgerechnet, dass die Ersparnis für diese Stigmatisierung auf Bürgergeld angewiesener Menschen unglaubliche 0,65% beträgt.

    • dont_lemmee_down@lemm.ee
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      7
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      10 months ago

      Ich beziehe gerade Bürgergeld nach dem Studium und das ist schon mega unangenehm… Also “seelenfrieden” würde ich das jetzt nicht nennen. Klar man hat den ganzen Tag “frei” aber wisst ihr wie langweilig das ist. Für nen Monat vielleicht ganz nice, aber dann… Ich bekomme auch gerade mal 550€ im Monat, ich weiß nicht wie Leute da behaupten können das sich arbeiten nicht lohnt. Ich hab als Nebenjob mehr bekommen.

      Kann mir hier jemand erkläten ich mehr schmarozern kann /s

      • Sodis@feddit.de
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        10 months ago

        Du kannst ja mal schauen, ob es im Umkreis irgendwas interessantes im ehrenamtlichen Bereich gibt. Die suchen immer Leute und dir fällt die Decke nicht auf den Kopf :)

  • bmaxv@noc.social
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    12
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    10 months ago

    @Anekdoteles Ich finds immer interessant wie jemand einfach irgendeine Quelle angibt und erwartet das man dieser Quelle glaubt.

    Oder wie die @tagesschau #tagesschau sich immernoch erdreistet keine ordentliche Quellenangabe zu machen.

    Aber hey. Wozu ordentlich arbeiten. Lohnt sich ja gar nicht ;)

    • Liška@feddit.de
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      8
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      10 months ago

      Volle Zustimmung!

      …Allein um das Phänomen stille Post / fake news etwas einzudämmen, sollten zumindest Fußnoten in jedem Nachrichtenartikel inzwischen eigentlich üblich sein!

  • not_exactly@feddit.de
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    10
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    10 months ago

    Sobald Kinder im Spiel sind, lohnt sich arbeiten ja oft nur noch für Gutverdiener

    Das ist so ziemlich das Gegenteil des vorgelegten Berichts. Nachzulesen ist das in anderen Artikeln zum Thema wie z.B. diesem hier. Das gilt zumindest dann, wenn die Arbeitnehmer auch die ihnen zustehenden Sozialleistungen in Anspruch nehmen:

    Bei Alleinerziehenden sehe es ähnlich aus. Wer brutto tausend Euro verdiene, bekomme mit den Sozialleistungen sogar 2033 Euro – ebenfalls deutlich mehr als jemand ohne Arbeitseinkommen und nur mit Sozialleistungen. Der komme auf 1553 Euro. Werden indes keine Sozialleistungen beantragt, dann komme ein Alleinerziehender mit tausend Euro brutto nur auf 622 Euro.

    Die abgeleiteten Vorschläge sind eher praktischer Natur und schlagen eine Vereinfachung vor:

    Die Ifo-Forscher sprechen sich wie der wissenschaftliche Beirat beim Bundesfinanzministerium für ein Sozialsystem aus, bei dem es eine einheitliche Deckung der Wohnkosten gebe. Bislang werden Bürgergeld und die Kosten der Unterkunft sowie das Wohngeld noch getrennt ermittelt beziehungsweise gewährt.

    Unterschiedliche Leistungen sind kompliziert zu handhaben und schrecken manche Menschen ab. Hatte die Ampel nicht irgendwann mal Bürokratieabbau versprochen?

  • Grogon@lemmy.world
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    10 months ago

    Grundeinkommen von 1500 Netto für alle die mindestens 20 Stunden/ Woche arbeiten ODER nachweislich 20 Stunden in der Woche ehrenamtlich tätig sind und unterhalb 5000 € Brutto liegen.

    Bedingungloses Grundeinkommen ist doch Bürgergeld, oder?

  • GenEcon@lemm.ee
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    edit-2
    10 months ago

    Wer bei zwei Vollzeitarbeitenden noch Sozialhilfe beantragen muss, hat etwas falsch gemacht. Selbst mit Mindestlohn und 35 h/Woche landet man bei 3700 €.

    Diese ganzen Rechnungen basieren immer auf der Annahme, dass nur eine Person arbeitet – oder auf Alleinerziehenden, die aber keinen Unterhalt bekommen.