Der Klimawandel bedroht Erträge und Ernährungssicherheit weltweit – unter anderem durch Pflanzenkrankheiten. Ein internationales Team von Forschenden um Prof. Senthold Asseng von der Technischen Universität München (TUM) hat nun festgestellt, dass die weitere Ausbreitung der Pilzkrankheit Wheat Blast die globale Weizenproduktion bis 2050 um 13 % reduzieren könnte. Für die globale Ernährungssicherheit ist das Ergebnis dramatisch.

Am stärksten betroffen von der künftigen Ausbreitung sind laut den Forschenden Südamerika sowie der Süden von Afrika und Asien. Bis zu 75 % der Weizenanbaufläche in Afrika und Südamerika könnten künftig gefährdet sein.

In bisher geringfügig betroffenen Ländern, darunter Argentinien, Sambia und Bangladesch, breitet sich Wheat Blast laut der Vorhersagen ebenfalls weiter aus.

Auch in bisher verschonte Länder drängt der Pilz. Dazu gehören unter anderem Uruguay, Zentralamerika, die südöstliche USA, Ost-Afrika, Indien und Ost-Australien.

Gering ist das Risiko gemäß dem Modell in Europa und Ost-Asien – mit Ausnahme von Italien, Süd-Frankreich, Spanien sowie feuchtwarmen Regionen Südost-Chinas.

Wo der Klimawandel für trockenere Bedingungen mit häufigeren Hitzeperioden über 35 °C sorgt, kann umgekehrt das Risiko für Wheat Blast auch sinken. Dann reduziert allerdings der Hitzestress das Ertragspotenzial.

In vielen Regionen werden Landwirt:innen zu robusteren Pflanzen wechseln müssen, um Ernteausfälle und finanzielle Verluste zu vermeiden. Im Mittleren Westen Brasiliens wird beispielsweise Weizen zunehmend durch Mais ersetzt.

Eine weitere wichtige Strategie gegen künftige Ertragseinbußen ist es, resistente Weizensorten zu züchten. An neuen Züchtungen wird bereits gearbeitet.

  • Wie immer kommt es darauf an.

    In den Regionen, die als besonders gefährdet beschrieben werden, ist Landwirtschaft in der Regel deutlich kleiner, weniger ertragreich und näher an der Subsistenzwirtschaft dran.

    D.h. strukturell bestehen erstmal gute Bedingungen um es so zu machen, wie du beschreibst. Umgekehrt ist jedoch auch das Problem, dass z.B. die USA und Europa massiv auf diese Märkte drängen, und die lokalen Wirtschaftskreisläufe schädigen. Als Resultat müssen die Kleinbauern eben auch das Anbauen, womit sie trotzdem noch irgendwie Geld machen können, damit die Kinder zur Schule gehen können und man andere Sachen kaufen kann.

    In Deutschland wäre es wirtschaftlich kein Problem, die Landwirtschaft entsprechend umzubauen, und es käme auch den kleineren Betrieben zu Gute, aber sie protestieren ja lieber dafür, im ruinösen Wettbewerb von der Agrarindustrie zerstört zu werden. In der Folge würden hier Lebensmittel vlt. minimal teurer werden, aber es wäre hier sehr viel nachhaltiger, und es müsste nicht mehr auf Druck exportiert werden.