Wenn du deine Forschung publizierst und sie sicherheitsrelevant ist, kannst du doch nichts dagegen tun? Es geht hier um direkte Kooperation mit Fluss von Finanzmitteln. Ich denke niemand wird dir eine Pistole an die Brust halten und dich zwingen eine Rakete zu entwickeln.
Es geht vor allem darum, das betroffene Fachbereiche dann häufiger direkte Kooperationen eingehen werden. Du interessierst dich für Lageregelung oder KI? Super, an unserem Lehrstuhl kannst du uns dabei helfen KI-gesteuerte Killerdrohnen zu verbessern, mit denen denen breitflächig und undifferenziert Menschen abgemetzelt werden können (Siehe z.B. den Einsatz von KI in Gaza). Du willst das nicht? Sorry, die Forschungsgelder brauchen wir, sonst geh woanders hin.
Der Schaden der mit solchen Sytemen angerichtet wurde, wird und werden wird ist mit meinem Gewissen nicht vereinbar, und daran kann auch kein “aber die Weltlage” Argument etwas ändern. Ich weigere mich kategorisch dagegen bei solchen Projekten mitzuwirken.
Und mal ganz ungeachtet dessen: universitäre Forschung ist nicht fürs Militär da, oder dafür da, dass die Privatwirtschaft lukrative Ideen abgreifen kann, sobald der aufwändige Teil der Grundlagenforschung von den Hochschulen vorgelegt wurde. Universitäre Forschung ist dazu da, den Wissensstand der Menschheit zu erweitern. Sollen die doch ihre eigene Forschung betreiben und dafür Geld wegpusten wenns so dringend ist, es gibt genügend Wissenschaftler die bereit sind ihre Seelen zu verkaufen. Die Hochschulen sollen sie damit in Frieden lassen – finanzielle Anreize (sprich: unterfinanzierte Forschung + Lehre und dann “gönnerhaft” eine lukrative Kooperation anbieten) sind abzulehnen.
Richtig. Stattdessen ist Forschung und Entwicklung für die Rüstungsindustrie sehr lukrativ, weshalb es eine Frage dessen ist, ab wann man bereit ist seine Seele zu verkaufen. Insbesondere, wenn zivile Forschung unterfinanziert wird.
Was ist, wenn dieser militärische Zweck die direkte Verteidigung Europas von Russland ist? Wir reden hier nicht davon, Deutschland am Hindukusch zu verteidigen. Pazifismus ohne die Fähigkeit, Frieden und Freiheit zu bewahren nützt nur denjenigen, die ein Europa wollen, das der neuen Achse des Bösen (die es diesmal wirklich gibt) unterwürfig ist.
KI-gesteuerte Killerdrohnen beispielsweise gehören meines Erachtens nach genauso geächtet wie der Einsatz chemischer Waffen wie Saringas. Forschung zu militärischen Zwecken läuft nach meiner Auffassung (die im Kontext vergangener Skandale und “erfolgreicher” Einsätze besagter Technologien entstanden ist) oft daraufhin hinaus, dass wir derarte neue grausame Methoden perfektionieren, wie wir uns schneller abschlachten können. Ich möchte daran keinen Teil haben und ich möchte nicht, dass meine Hochschule daran Teil hat und dabei politischem & finanziellen Druck ausgesetzt ist zu kooperieren. Wenn man so heiß auf militärische Forschung ist, soll man das an entsprechenden Forschungseinrichtungen machen, aber bitte nicht an den Hochschulen.
Mir geht dieses Thema sehr nahe, weshalb sich dieser Text wahrscheinlich etwas aggressiv liest. Mein Ziel ist es nicht meine Vorredner persönlich anzugehen, ich hoffe ihr habt dafür etwas Verständnis.
Ich kann die Aufregung teilweise verstehen, aber ich möchte dir ein paar Informationen und Denkanstöße liefern:
Deutschland liefert bereits tausende KI-gesteuerte “Killerdrohnen” an die ukrainische Armee. Diese sind auf den dortigen Schlachtfeldern überaus nützlich, da sie anders als direkt von Menschen gesteuerte Drohnen nicht elektronisch gestört werden können. Sie sind außerdem sicherer für die ukrainischen Soldaten einzusetzen, da sie nicht leicht zu ortende Piloten nah an der Front benötigen.
Der Tod durch eine solche Drohne ist für die betroffenen russischen Soldaten nicht qualvoller als durch eine konventionelle Drohne oder Artillerie. Das unterscheidet diese Waffe deutlich von beispielsweise Saringas. Es geht bei dieser Waffe nicht darum, uns schneller gegenseitig abzuschlachten, sondern einer europäischen Demokratie die Möglichkeit zu geben, sich gegen eine mordende Diktatur zur Wehr zu setzen, einer Diktatur, die gerne mehr Länder als nur die Ukraine angreifen und unterjochen würde. Sollten wir nicht alles tun, nicht sogar noch viel mehr tun, um dieses Unrechtsregime aufzuhalten?
Ich kann die Sorge darüber nachvollziehen, dass KI-Waffen beispielsweise für eine weitere Entmenschlichung der Kriegsführung führen, dass sie die Hemmschwelle für den Einsatz militärischer Gewalt senken, vielleicht sogar, dass sie sich gegen uns wenden könnten - aber in dem momentan einen Konflikt, wo sie eingesetzt werden, geht es einfach ganz nüchtern nur darum, ein verbündetes Land und die Menschen dort zu schützen. Ebenso ist Deutschland nun wirklich kein militärischer Agressor auf der Weltbühne. Ich glaube es ist nicht naiv zu behaupten, dass diese Drohne und etwaige andere hier entwickelte KI-gesteuerte Waffen dem Zweck der Verteidigung dieses Landes und unserer Verbündeten dienen. Die Welt wird mehr und mehr instabil, die Zeiten stehen auch in Europa leider auf Krieg seit Putin damit angefangen hat, seine Großmachtträume mit Gewalt durchzusetzen. Deutschland kann sich nicht in eine Paralleldimension beamen, in der Krieg ein Fremdwort ist, sondern muss auch in der Lage sein, sich zu wehren - und dazu gehört militärische Forschung. Je besser unsere Waffen sind, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie hier auf unserem Boden eingesetzt werden müssen. Eine klare Trennung von ziviler und militärischer Forschung wie du sie forderst würde in beide Richtungen hemmend wirken. Möchtest du das?
Ich möchte nicht, dass meine Forschung für militärische Zwecke verwendet wird. Im Zweifelsfall gehe ich dann in Bereiche, die denen nix bringen.
Wenn du deine Forschung publizierst und sie sicherheitsrelevant ist, kannst du doch nichts dagegen tun? Es geht hier um direkte Kooperation mit Fluss von Finanzmitteln. Ich denke niemand wird dir eine Pistole an die Brust halten und dich zwingen eine Rakete zu entwickeln.
Es geht vor allem darum, das betroffene Fachbereiche dann häufiger direkte Kooperationen eingehen werden. Du interessierst dich für Lageregelung oder KI? Super, an unserem Lehrstuhl kannst du uns dabei helfen KI-gesteuerte Killerdrohnen zu verbessern, mit denen denen breitflächig und undifferenziert Menschen abgemetzelt werden können (Siehe z.B. den Einsatz von KI in Gaza). Du willst das nicht? Sorry, die Forschungsgelder brauchen wir, sonst geh woanders hin.
Der Schaden der mit solchen Sytemen angerichtet wurde, wird und werden wird ist mit meinem Gewissen nicht vereinbar, und daran kann auch kein “aber die Weltlage” Argument etwas ändern. Ich weigere mich kategorisch dagegen bei solchen Projekten mitzuwirken.
Und mal ganz ungeachtet dessen: universitäre Forschung ist nicht fürs Militär da, oder dafür da, dass die Privatwirtschaft lukrative Ideen abgreifen kann, sobald der aufwändige Teil der Grundlagenforschung von den Hochschulen vorgelegt wurde. Universitäre Forschung ist dazu da, den Wissensstand der Menschheit zu erweitern. Sollen die doch ihre eigene Forschung betreiben und dafür Geld wegpusten wenns so dringend ist, es gibt genügend Wissenschaftler die bereit sind ihre Seelen zu verkaufen. Die Hochschulen sollen sie damit in Frieden lassen – finanzielle Anreize (sprich: unterfinanzierte Forschung + Lehre und dann “gönnerhaft” eine lukrative Kooperation anbieten) sind abzulehnen.
Richtig. Stattdessen ist Forschung und Entwicklung für die Rüstungsindustrie sehr lukrativ, weshalb es eine Frage dessen ist, ab wann man bereit ist seine Seele zu verkaufen. Insbesondere, wenn zivile Forschung unterfinanziert wird.
Was ist, wenn dieser militärische Zweck die direkte Verteidigung Europas von Russland ist? Wir reden hier nicht davon, Deutschland am Hindukusch zu verteidigen. Pazifismus ohne die Fähigkeit, Frieden und Freiheit zu bewahren nützt nur denjenigen, die ein Europa wollen, das der neuen Achse des Bösen (die es diesmal wirklich gibt) unterwürfig ist.
KI-gesteuerte Killerdrohnen beispielsweise gehören meines Erachtens nach genauso geächtet wie der Einsatz chemischer Waffen wie Saringas. Forschung zu militärischen Zwecken läuft nach meiner Auffassung (die im Kontext vergangener Skandale und “erfolgreicher” Einsätze besagter Technologien entstanden ist) oft daraufhin hinaus, dass wir derarte neue grausame Methoden perfektionieren, wie wir uns schneller abschlachten können. Ich möchte daran keinen Teil haben und ich möchte nicht, dass meine Hochschule daran Teil hat und dabei politischem & finanziellen Druck ausgesetzt ist zu kooperieren. Wenn man so heiß auf militärische Forschung ist, soll man das an entsprechenden Forschungseinrichtungen machen, aber bitte nicht an den Hochschulen.
Mir geht dieses Thema sehr nahe, weshalb sich dieser Text wahrscheinlich etwas aggressiv liest. Mein Ziel ist es nicht meine Vorredner persönlich anzugehen, ich hoffe ihr habt dafür etwas Verständnis.
Ich kann die Aufregung teilweise verstehen, aber ich möchte dir ein paar Informationen und Denkanstöße liefern:
Deutschland liefert bereits tausende KI-gesteuerte “Killerdrohnen” an die ukrainische Armee. Diese sind auf den dortigen Schlachtfeldern überaus nützlich, da sie anders als direkt von Menschen gesteuerte Drohnen nicht elektronisch gestört werden können. Sie sind außerdem sicherer für die ukrainischen Soldaten einzusetzen, da sie nicht leicht zu ortende Piloten nah an der Front benötigen.
Der Tod durch eine solche Drohne ist für die betroffenen russischen Soldaten nicht qualvoller als durch eine konventionelle Drohne oder Artillerie. Das unterscheidet diese Waffe deutlich von beispielsweise Saringas. Es geht bei dieser Waffe nicht darum, uns schneller gegenseitig abzuschlachten, sondern einer europäischen Demokratie die Möglichkeit zu geben, sich gegen eine mordende Diktatur zur Wehr zu setzen, einer Diktatur, die gerne mehr Länder als nur die Ukraine angreifen und unterjochen würde. Sollten wir nicht alles tun, nicht sogar noch viel mehr tun, um dieses Unrechtsregime aufzuhalten?
Ich kann die Sorge darüber nachvollziehen, dass KI-Waffen beispielsweise für eine weitere Entmenschlichung der Kriegsführung führen, dass sie die Hemmschwelle für den Einsatz militärischer Gewalt senken, vielleicht sogar, dass sie sich gegen uns wenden könnten - aber in dem momentan einen Konflikt, wo sie eingesetzt werden, geht es einfach ganz nüchtern nur darum, ein verbündetes Land und die Menschen dort zu schützen. Ebenso ist Deutschland nun wirklich kein militärischer Agressor auf der Weltbühne. Ich glaube es ist nicht naiv zu behaupten, dass diese Drohne und etwaige andere hier entwickelte KI-gesteuerte Waffen dem Zweck der Verteidigung dieses Landes und unserer Verbündeten dienen. Die Welt wird mehr und mehr instabil, die Zeiten stehen auch in Europa leider auf Krieg seit Putin damit angefangen hat, seine Großmachtträume mit Gewalt durchzusetzen. Deutschland kann sich nicht in eine Paralleldimension beamen, in der Krieg ein Fremdwort ist, sondern muss auch in der Lage sein, sich zu wehren - und dazu gehört militärische Forschung. Je besser unsere Waffen sind, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie hier auf unserem Boden eingesetzt werden müssen. Eine klare Trennung von ziviler und militärischer Forschung wie du sie forderst würde in beide Richtungen hemmend wirken. Möchtest du das?