China zensiert das Internet so stark wie kaum ein anderes Land der Welt: Alles, was der Staats- und Parteiführung nicht passt, was zu politisch ist, zu kritisch, wird schnell gelöscht. Auffällig derzeit: Seit dem Beginn des Krieges im Nahen Osten gibt es viel antisemitischen Content. Blogger hetzen offen gegen Jüdinnen und Juden, gegen Israel. Doch die sonst oft so schnelle Online-Zensur lässt vieles davon einfach stehen.

Nach den Angriffen der Hamas auf Israel am 7. Oktober wurde der Account der israelischen Botschaft in China im Online-Netzwerk Weibo mit hasserfüllten Kommentaren überschwemmt. Nutzer bejubelten die Terrorangriffe, lobten die Hamas, posteten Hakenkreuze. Auch unter Beiträgen der Deutschen Botschaft in China würden nicht tolerierbare Kommentare von der Zensur stehengelassen, sagt die Botschafterin der Bundesrepublik, Patricia Flor.

  • TheProtagonist@lemmy.world
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    8 months ago

    Solange das nicht gegen Xi & Co. geht, ist das dem Herrschaftsapparat herzlich egal. Das juckt die wahrscheinlich so viel, wie wenn im Westen ein Sack Reis umfällt.

    Vermutlich ist es für die chinesische Staatsführung sogar nützlich, um den “degenerierten Westen” und die eigene Überlegenheit darzustellen, und den Wut und die Aggressionen innerhalb der Bevölkerung auf andere Ziele zu richten.

    Das gab es schon beim INGSOC (1984) mit der Zwei-Minuten-Hass Sendung.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Zwei_Minuten_Hass