Essenszeit. Es gibt unter anderem Pommes. Ich schüttele die Quetsch-mich-Plastikflasche meiner Lieblingssoße, um an den restlichen Inhalt zu kommen. Es kommt trotzdem nichts. Ich öffne die Flasche und stelle fest, dass noch ca. 10 % des Inhalts an unzugänglichen Stellen in der Flasche hängt. Mit dem schmalen Silikonschaber von Tupperware (RIP) bekomme ich noch etwas heraus. Ich denke darüber nach, warum wir Verpackungen kaufen, die zwar einfacher zu nutzen sind, aber durch die wir einen erheblichen Teil des Produkts verschwenden. Habe einen kleinen Anfall von existenzieller Verzweiflung im Angesicht unserer Wegwerfgesellschaft. Nehme mir vor, nur noch Soße in Gläsern zu kaufen.

    • upsiforgot@programming.dev
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      3 hours ago

      Außerdem: bei vielen Studien zu diesen Themen (Ökobilanz von Glas vs. Plastik und Co.) wird oft nicht berücksichtigt, dass bereits für die Produktion von Kunststoff Erdöl aufgewandt wird und dass es dann zudem nicht wie meist berechnet, zu 100% recycelt wird…das gibt es bei Kunststoff quasi nicht…wenn downcycling, oft aber auch problematisch, weil durch Beschichtungen, gemischte Kunststoffe und für das Recycling ungeeignete Verpackungen (die dann meist auch noch davon abhängig sind, dass der Konsument ne halbe Stunde ne Flasche auseinander pult, Deckel ab, Sticker/ Folie ab,…) kein Recycling möglich ist (zudem muss Plastikmüll, Wunder was, dafür auch erst gereinigt werden!) TetraPak ist z.B. gar nicht recycelbar, soweit ich weiß, weil wir die Anlagen nicht haben, um das wieder auseinander zu basteln…

      Meine grüne Utopie: wir kriegen es hin, dieses unkaputtbare Glas aus der DDR wieder herzustellen, und stellen ne Vielfalt an leichteren Glasverpackungen her…Pfand drauf, Konsument spült frische Verunreinigung mit wenig Wasser vor wodurch der Wassereinsatz zum Spülen global gesehen gesenkt wird, Automat erkennt, ob sauber genug -> Pfand zurück (oder Etiketten, die sich perfekt ablösen lassen und ab in die Spülmaschine)

      • trollercoaster@sh.itjust.works
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        1 hour ago

        wird oft nicht berücksichtigt, dass bereits für die Produktion von Kunststoff Erdöl aufgewandt wird

        Das ist ja nicht nur umweltschädloich, sondern auch noch eine endliche Resource, man sollte das vielleicht schon alleine deshalb nicht ohne Not für Wegwerfverpackungen verschwenden. Gerade vor dem Hintergrund des “Recyclings”, das in der realen Welt praktiziert wird, zum Teil aus Geldgier, aber auch, weil viel mehr nicht wirklich praktikabel ist.

    • Saleh@feddit.org
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      9 hours ago

      Zum Herstellen des Glases musst du nun mal sehr viel Energie aufwenden.

      Zum Reinigen brauchst du Natronlauge, ggf. Säure und Einiges an heißem Wasser.

      Es ist wie gesagt nicht trivial.

      • Welche Auswirkungen hat es, wenn die Recyclingquote um 10% höher oder niedriger ausfällt?
      • Welche Auswirkung hat der Energiemix.
      • Wird bei der Herstellung Wärme aus Strom genutzt, oder aus dem Verbrennen fossiler Energieträger?
      • Wie weit ist der durchschnittliche Transportweg?
      • Wieviel Prozent der Ware müssen vernichtet werden, weil Glasbruch in der Produktion auftritt? (Wenn du dir Rückrufe bei Lebensmitteln anschaust, sind “Fremdkörper” in der Abfüllung einer der Hauptgründe)

      Bei trockenen Lebensmitteln kann man dagegen Plastik leicht reduzieren. Jeder Supermarkt könnte ohne Probleme eine Unverpackt-Theke für Reis, Bohnen, Linsen, Nudeln usw. aufstellen. Da trägt dann der Konsument die Verantwortung für die Verpackung und man muss die eigene Reis-Dose vielleicht einmal im Jahr ausspülen.

      • CelestialMittens@feddit.org
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        6 hours ago

        Jeder Supermarkt könnte ohne Probleme eine Unverpackt-Theke für Reis, Bohnen, Linsen, Nudeln usw. aufstellen.

        In der Schweiz hatte die Migros das vor ca. 2 Jahren mal. Bei meinem letzten Heimatbesuch habe ich es aber nicht mehr gesehen. Scheint bei den Kunden nicht gut genug angekommen zu sein… Aber es ist definitiv machbar.